Städtetag und VKU verabschieden gemeinsame "Thesen zur kommunalen
Energiewirtschaft"
Stuttgart.
Der Umweltausschuss des Städtetags und der Landesvorstand des VKU
Baden-Württemberg haben aktuell gemeinsame Thesen zur kommunalen
Energiewirtschaft verabschiedet. Beide Verbände sehen die
Notwendigkeit, aktuelle
energiepolitische Fragestellungen aus Sicht der Kommunen und ihrer Unternehmen
zu beleuchten.
Mit der Energiewende rückt die Energieversorgung zunehmend in den Fokus
der Kommunen und ihrer Bürger. Themen wie Rekommunalisierung,
Dezentralisierung, Eigenstromverbrauch, energetische Sanierung oder auch der
Breitbandausbau beschäftigen die Verantwortlichen auf kommunaler Ebene.
Der Städtetag Baden-Württemberg sowie die VKU-Landesgruppe
Baden-Württemberg wollen mit dem vorliegenden Thesenpapier aktuelle wie
künftige Anforderungen an die kommunale Energiewirtschaft
herausstreichen. Das Papier richtet sich an die Entscheidungsträger aller
politischen Ebenen, an die Akteure in Energiewirtschaft, Handwerk und Gewerbe,
aber auch an die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit
einschließlich der Medien.
Die Kommunen und ihre Unternehmen sind von den dramatischen
Umbrüchen in der Energiewirtschaft in vielfältiger Form betroffen.
Plötzlich wird ein großer Teil des Stroms dezentral, auch von den
Bürgern selbst erzeugt und in die Verteilnetze eingespeist, Verbraucher
werden anspruchsvoller und Anwohner kritischer, wird seitens des
Städtetags betont. Auf all diese Herausforderungen muss die
kommunale Ebene reagieren.
War die alte Energiewelt noch von einer vergleichsweise geringen
Regelungsdichte geprägt, sind heute selbst in kleineren Stadtwerken
mehrere Mitarbeiter mit Rechts- und Regulierungsfragen befasst. Hinzu kommt,
dass auf allen Ebenen der Politik Klimaziele und damit zusammenhängend
ambitionierte Ausbauziele für erneuerbare Energien formuliert werden.
Diese energiepolitischen Zielsetzungen haben erhebliche Auswirkungen auf das
gesamte Energiesystem: neue Anlagen zur Stromerzeugung müssen gebaut,
Stromnetze um- und ausgebaut, Wärmenetze installiert und neue
Dienstleistungen wie etwa Contracting auf den Markt gebracht werden.
Für die bestehenden Anlagen haben diese Entwicklungen teils weitreichende
Folgen: Mancherorts geraten Stadtwerke in wirtschaftliche
Schwierigkeiten, weil der Strom der eigenen Kraftwerke durch Preisverfall an
den Börsen bzw. das Energiemarktdesign an Wert verliert, bemerkt der
VKU. So können sie nicht mehr die gewohnten Gewinne an die
kommunalen Haushalte abführen, was wiederum Auswirkungen auf andere
kommunalen Aufgaben hat.
Wir sehen unsere Verbände vor dem Hintergrund der beschriebenen
Tendenzen in der Pflicht, die Themen und Anliegen der kommunalen
Energiewirtschaft in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken,
bestärkt der Städtetag. Der VKU er
gänzt: Das Thesenpapier soll aufzeigen, weshalb die Kommunen
unverzichtbar für das Gelingen der Energiewende sind.
Weitere Einzelheiten können Sie dem in der Anlage beigefügten Papier
Thesen zur kommunalen Energiewirtschaft entnehmen.