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Schulen: Digitalisierung, Ganztagsangebote und Ressourcenzuweisung weiterentwickeln

Ein Milliardenbetrag ist in den letzten Jahren von Bund, Land und Kommunen für den digitalen Ausbau der Schulen verwendet worden. Etwa 280.000 Geräte für Schülerinnen und Schüler sowie 100.000 Geräte für Lehrkräfte kamen so in die Schulen in Baden-Württemberg. Wie diese Entwicklung fortgesetzt wird, ist offen.

Klarheit besteht aus Sicht des Städtetags dagegen beim Ziel: „Im Endausbau werden alle 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler sowie alle rund 130.000 Lehrkräfte im Land ein eigenes digitales Gerät haben. In welchen Etappen wir zu dieser 1:1-Ausstattung gelangen, muss abgestimmt werden. Die Kommunen können diese enorme Aufgabe nur mit seriöser Finanzierung durch Bund oder Land übernehmen“, so Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags.

Die nächste Etappe ist für den Verband klar: „Jede Lehrkraft benötigt ein digitales Gerät, um digital lehren zu können. Alle Lehrer- und Schülergeräte müssen verlässlich funktionieren. Die Kommunen übernehmen diese Aufgaben, brauchen dafür aber eine verlässliche Finanzierung.“

Ganztagsbetreuung

Grundschulkinder haben ab Klasse 1 im Schuljahr 2026/27 einen achtstündigen werktäglichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung über das ganze Jahr hinweg, Ausnahme sind vier Ferienwochen. Das reicht zeitlich deutlich über die jetzigen Ganztagsangebote an Grundschulen hinaus, die von gut der Hälfte der etwa 400.000 Grundschulkinder besucht werden.

„Bund, Land und Kommunen und viele weitere wichtige Akteure werden für das Gelingen dieses Großvorhabens gebraucht. Gute Betreuungsangebote verbessern die Chancen vieler Kinder und stärken den sozialen Zusammenhalt. Und nichts trägt mehr zur Linderung des Fachkräftemangels bei als Eltern, die beide berufstätig sein können. Bei dieser großen Aufgabe müssen Land und Kommunen eng zusammenwirken“, betont Ralf Broß. Dazu hat der Ausschuss für Schule, Kultur und Sport des Städtetags Baden-Württemberg bei seiner Sitzung in Mannheim einstimmig einen Maßnahmenplan verabschiedet.

Ressourcenzuweisung an Grundschulen

In Mannheim werden den Schulen schon seit 2009 zusätzliche Mittel gewährt, wenn sie besondere soziale Herausforderungen zu bewältigen haben. Damit ist die Stadt früh in ein aktives Bildungsmanagement eingestiegen, das sich an konkreten Herausforderungen in Stadtteilen orientiert. Dieses Vorgehen soll nun landesweit ausgerollt werden, was von den Städten begrüßt wird: „Insbesondere die größeren Städte sind mit den Herausforderungen sozialer Ungleichheit konfrontiert. Um hier mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen, müssen die Ressourcen zielgerichtet eingesetzt werden. In den Sozialräumen, in denen mehr Förderbedarf besteht, muss auch mehr Förderung stattfinden“, hebt Mannheims Bürgermeister Dirk Grunert hervor.