P 485/2023 Az.: 047.43 / Startschuss für gemeinsame neue Wege in der Kinderbetreuung (29.11.2023)
PRESSEINFORMATION | Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Bearbeiterin Christiane Conzen E christiane.conzen@staedtetag-bw.de T 0711 22921-48 F 0711 22921-42 Az 047.43 - P 485/2023 · Co 29.11.2023
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Startschuss für gemeinsame neue Wege in der Kinderbetreuung
Stuttgart. Der Zukunftsparagraf kommt: Heute hat der Landtag mit seinem positiven Votum für eine Änderung des Kindertagesbetreuungsgesetzes den Weg frei gemacht, um in der Frühkindlichen Bildung neue Lösungen zu denken. „Nun ist die Zeit des diffusen Hoffens auf Besserung vorbei – jetzt kann konkret geplant werden, und das ist gut für die Kinder und ihre Familien.“ Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags, begrüßt die Gesetzesänderung. Der Druck ist groß: Derzeit fehlen landesweit rund 58.000 Betreuungsplätze für Kinder unter sechs Jahren. Bis 2030 werden außerdem bis zu 41.000 Menschen gebraucht, die sich in Kitas und Kindertagespflege um die Kinder kümmern. Die Experten der Bertelsmann-Stiftung konstatieren im aktuellen Fachkräfte-Radar KiTa, dass die Kita-Krise soweit fortgeschritten ist, dass sie neue Antworten erfordere. Allen Akteurinnen und Akteuren müsse klar sein, dass der anhaltende Personalmangel in der frühkindlichen Bildung Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft habe. Die Änderung des Kindertagesbetreuungsgesetzes wird es möglich machen, vor Ort die Kita-Konzepte umzusetzen, die auch tatsächlich mit den vorhandenen Ressourcen realisiert werden können. Durch den Erprobungsparagrafen muss nicht einfach ein „Weniger“ hingenommen, sondern kann ein „Anders“ gestaltet werden. Alle Betroffenen werden beteiligt und sind gefordert, sich aktiv in die Verantwortungsgemeinschaft einzubringen. Die Kita der Zukunft kann nur gemeinsam entstehen. „Wir sind erfreut, dass schon vor diesem Landtagsbeschluss mehr als ein Dutzend Städte erklärt haben, dass sie die neue Möglichkeit nutzen und mit Beteiligung aller Betroffenen bald nach passenden lokalen Lösungen suchen wollen. Diese positive Resonanz übertrifft unsere eigenen Erwartungen“, sagte Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags. „Sie sehen darin ganz reale Möglichkeiten, den Druck bei der Betreuung in der eigenen Kommune zu lindern und das Verständnis für nötige Veränderungen zu erhöhen.“ Die Beteiligung aller Betroffenen vor Ort – Kita-Träger (Kommunen, Kirchen, freie Träger), Erziehungspersonal, Eltern, ggf. Vereine und Firmen – sieht der Städtetag als große Chance, um gemeinsam getragene, passende, starke Konzepte zu entwickeln, die dann von allen akzeptiert und miteinander umgesetzt werden. „Die Wege, die die Städte und Gemeinden gehen werden, werden sicher so unterschiedlich sein wie die Kommunen selbst. Wir kennen die angestrebten Ergebnisse nicht – wir wissen aber heute genau: So wie es ist, kann es nicht bleiben und von alleine wird die Situation nicht besser“, so Broß weiter. „Auf Landesebene reden wir ebenfalls mit allen – auch mit den kritischen Stimmen, die es natürlich immer gibt, wenn sich etwas verändert.“ Der Städtetag hatte im März die Initiative für eine Öffnung des Kindertagesbetreuungsgesetzes gestartet und die Einführung eines Zukunftsparagrafen vorgeschlagen. Ralf Broß: „Das Land traut den in den Städten und Gemeinden betroffenen Akteuren zu, den Gestaltungsspielraum verantwortungsvoll zu nutzen und hat nun über eine rasche Gesetzesänderung neue Wege zur Kita der Zukunft eröffnet – das freut uns sehr und wir danken dafür den politisch und fachlich Verantwortlichen auf Landesseite.“
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