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Stadt macht Klima - den Wandel gestalten

Die diesjährige Hauptversammlung des Städtetags Baden-Württemberg stand ganz im Zeichen des kommunalen Klimaschutzes. Unter dem Titel „Stadt macht Klima – den Wandel gestalten“ kamen am 21. und 22. Juli 2022 rund 500 Gäste nach Heidelberg.

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, weitere Delegierte aus den 198 Mitgliedstädten sowie externe Gäste befassen sich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen von Klimaschutz vor Ort. Bei mehreren Workshops ging es um die Energiewende, digitale Angebote, klimabezogene Leitlinien bei Bauvorhaben und die Sicht junger Menschen auf gute Klimapolitik.
 
Bei Exkursionen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Heidelberger Stadtteil Bahnstadt kennen lernen. Dort leben rund 6.000 Menschen mit einem Bruchteil des durchschnittlichen Energiebedarfs, der aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird.
 
Am zweiten Tag der Hauptversammlung stand die Akzeptanz in der Bevölkerung für Klimaschutzmaßnahmen im Mittelpunkt, als Gast war Ministerpräsident Winfried Kretschmann dabei.
 
„Klimaschutz ist ohne die Städte nicht zu machen“, sagte Städtetagspräsident Dr. Peter Kurz: „Unser gemeinsames Ziel heißt Klimaneutralität 2040 – dafür müssen jetzt die notwendigen Investitionen getätigt und die Weichen richtig gestellt werden. Die Städte haben dazu individuelle, kreative Ideen und wollen aktiv vorangehen“, so der Mannheimer Oberbürgermeister. Es müsse Tempo in den Ausbau der Erneuerbaren Energien kommen ebenso wie in die Wärmewende, die durch den drohenden Gasmangel infolge des Ukraine-Kriegs besonders dringlich geworden sei. „Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif.“ Wenn nun sehr viele Investitionen auf einmal und kurzfristig getätigt werden sollen, überfordere das die Kommunen. Sie könnten die Investitionen nicht aus den laufenden Einnahmen finanzieren, die als Folge von Pandemie und Ukraine-Krieg ohnehin flächendeckend einbrächen.
 
„Städte und Gemeinden sind die Hidden Champions des Klimaschutzes“, so Professor Johannes Orphal, Bereichsleiter Natürliche und gebaute Umwelt am Karlsruher Institut für Technologie, der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Auftakt einen Impuls zu Klimaschutz in den Kommunen gibt.
 
„Die Städte und Gemeinden brauchen dazu neben finanzieller Unterstützung auch die richtigen Rahmenbedingungen: Antragsverfahren und Abrechnung müssen vereinfacht und verkürzt werden“, nannte Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, als Beispiele. Weitere Hindernisse seien fehlende Rohstoffe für den Bau, im Bereich Mobilität der Mangel an Bussen und Schienenfahrzeugen und es gebe Engpässe bei Solaranlagen.
 
Nach einer rein digitalen Hauptversammlung 2020 konnte die Hauptversammlung des Städtetag Baden-Württemberg in diesem Jahr wieder in Präsenz stattfinden.
 
Die Veranstaltung hat das Label „Klimafaire Veranstaltung“ der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg erhalten. Dafür wurde ein Klimaschutzkonzept erstellt und umgesetzt. Im Nachgang werden die entstandenen Treibhausgas-Emissionen erfasst und über die Klimaschutzstiftung kompensiert.

Einen kleinen Rückblick in Bildern auf die Hauptversammlung gibt es hier: www.staedtetag-bw.de/hv2022