Sprungziele
Inhalt

Interview mit Franziska Janke, Referentin für Klimaschutz, Umwelt und Energie


Womit beschäftigen Sie sich als Referentin beim Städtetag?

Ich bin Referentin im Dezernat I von Dr. Susanne Nusser. Meine Zuständigkeitsbereiche sind die Themen Klima – von Klimaschutz über Klimawandel bis zur Klimafolgenanpassung – Energie und Umwelt. Im Grunde hängen diese Themen natürlich alle zusammen und gleichzeitig gibt es zahlreiche Unterthemen. Vor allen in Sachen Klimaschutz tut sich sehr viel und das bringt wiederum viele neue Aufgaben für unsere Mitglieder mit sich. Ich habe mich auch vorher schon beruflich mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien, dem Konfliktfeld Energiewende und Naturschutz und Klimaschutz beschäftigt.

Ich finde es sehr spannend, die Themen nun an der Schnittstelle von Landespolitik und kommunaler Umsetzung zu bearbeiten.

Die Landesregierung hat ambitionierte Klimaziele festgeschrieben. Welche Bedeutung haben Ihrer Meinung nach die Kommunen für den Klimaschutz?

Ambitionierte Ziele sind ein erster wichtiger Schritt hin zur Klimaneutralität. Doch durch die Zielsetzung allein ist noch kein Gramm CO2 eingespart. Die Maßnahmen werden in den meisten Fällen auf kommunaler Ebene umgesetzt. Damit sind die Kommunen zentrale Akteure, um die Klimaziele zu erreichen.

Viele Punkte im Klimaschutzgesetz müssen in den nächsten Jahren von den Kommunen umgesetzt werden: die Wärmeplanung, der Umbau der Mobilität, die Photovoltaik-Pflicht, aber auch Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen wie Begrünung oder Risikomanagement für Unwetter.

Die Städte spielen also eine ganz bedeutende Rolle und können jetzt entscheidende Schritte gehen, um auch in Zukunft ein gutes Leben in Baden-Württemberg zu ermöglichen.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung für die Kommunen?

Eine der größten Herausforderungen ist mit Sicherheit die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Für die Kommunen heißt das nicht nur, dass jetzt Wärmepläne aufgestellt werden müssen. Die Umsetzung und Fortschreibung dieser Pläne ist eine langfristige Aufgabe, die ab sofort Bestandteil jeder Daseinsversorgung sein wird. Dafür braucht es Geld und Personal.

Gleichzeitig geht auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien für die Stromversorgung zu langsam voran. Es werden weitere Flächen für den Ausbau der Windenergie und Solar-Freiflächen benötigt. Das bringt wiederum Konflikte mit Anwohner*innen und dem Artenschutz mit sich, die vor Ort gelöst werden müssen, um die Ausbauziele zu erreichen.

Die Städte in Baden-Württemberg stehen vielen Herausforderungen gegenüber und gleichzeitig haben sie die Chance, den Wandel aktiv mitzugestalten. Schon in den ersten Wochen beim Städtetag habe ich gesehen, wie viele unterschiedliche Probleme und Erfahrungen es tatsächlich sind. Dafür brauchen sie jede Unterstützung.

Wie möchten Sie all diese Themen angehen?

Die Voraussetzungen für die Erfüllung dieser neuen kommunalen Aufgaben sind in den Städten und Gemeinden sehr unterschiedlich. Es ist bereits viel Erfahrung und Wissen vorhaben, und in einigen Themenbereichen gibt es bereits ein gutes Unterstützungsangebot vom Land.

Ich sehe meine Aufgabe darin, diese wichtigen Informationen und Angebote zu bündeln und Austausch zu ermöglichen zum Beispiel durch Workshops oder Exkursionen, wie bei der Hauptversammlung im nächsten Jahr. So kann jede unserer Mitgliedsstädte von guten Praxisbeispielen lernen und der Wissensaustausch wird gefördert.

Gleichzeitig sind wir als Städtetag im engen Austausch mit Politik und Verwaltung auf Landesebene, um gute finanzielle und rechtliche Voraussetzungen für unsere Mitgliedstädte zu erwirken. Auch dabei werde ich als Referentin mitwirken.

Es ist mir ein Anliegen, dass der Klimaschutz in allen Bereich mitgedacht wird, auch innerhalb der Städtetags. Auch dafür möchte ich mich bei meiner Arbeit einsetzen.