Absenkung der Eingangsbesoldung der Beamtinnen und Beamten schadet der
Attraktivität des öffentlichen Dienstes
Finanzausschuss des Städtetags unterstützt den Protest der
Studierenden an den Hochschulen für öffentliche Verwaltung in Kehl
und Ludwigsburg Stuttgart.
Um weiterhin ein angemessenes Einstiegsgehalt zu erhalten, demonstieren am
23.10.2012 in Stuttgart Studierende der Hochschulen für öffentlichen
Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und Kehl gegen das Vorhaben der
Landesregierung, die Eingangsbesoldung der Beamtinnen und Beamten um 4% zu
senken.
Rückendeckung erhalten die Studierenden vom Finanzausschuss des
Städtetags Baden-Württemberg, dessen Vorsitzender Otto Neideck,
Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg im Breisgau, sagt: Wir
unterstützen die jungen Kolleginnen und Kollegen mit ihrem Anliegen. Die
Beamtinnen und Beamten des gehobenen Verwaltungsdienstes sind das Rückgrat
der Kommunalverwaltungen. Die Landesregierung sendet ein fatales Signal, wenn
der Landeshaushalt im Wesentlichen auf Kosten künftiger Beamtinnen und
Beamten saniert werden soll. Das schadet der Attraktivität des
öffentlichen Dienstes im Wettbewerb um Nachwuchskräfte insgesamt. Wir
bauen auf Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen für
öffentliche Verwaltung und sprechen uns daher nachdrücklich gegen die
Absenkung der Eingangsbesoldung aus.
In Anbetracht der demografischen Entwicklung ist es mehr als geboten,
Absolventinnen und Absolventen für den öffentlichen Dienst als
Beamtinnen und Beamte zu gewinnen. Bereits heute ist es für viele
Städte schwierig, geeignetes Personal zu finden. Die demografische
Entwicklung führt zwangsläufig dazu, dass immer weniger junge
Menschen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Im Wettbewerb mit
der Privatwirtschaft muss alles vermieden werden, was die Attraktivität
des Einstiegs in den öffentlichen Dienst mindern könnte. Insbesondere
die Absenkung der Eingangsbesoldung bei neu eingestellten Beamtinnen und
Beamten im gehobenen und höheren Dienst lehnen wir daher ab. Das geringe
Volumen der Einsparungen rechtfertigt keinesfalls die negativen Folgen, welche
in letzter Konsequenz zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehen
würden. Nur durch ein gutes und motiviertes Personal können die
Kommunen ihre Aufgaben als bürgerorientierte Dienstleister umfassend
erfüllen. Weit mehr Einsparpotenzial sieht der Städtetag ohnehin in
einer umfassenden Aufgabenkritik und einer zielgerichteten Optimierung der
Aufbau- und Ablauforganisation. |