P 546/2025 Az.: 047.43 / Zukunft sichern heißt auch: Jetzt in die Klimaanpassung der Kommunen investieren (17.06.2025)
PRESSEINFORMATION | Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Bearbeiterin Christiane Conzen E christiane.conzen@staedtetag-bw.de T 0711 22921-48 F 0711 22921-42 Az 047.43 - P 546/2025 · Co 17.06.2025
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Zukunft sichern heißt auch: Jetzt in die Klimaanpassung der Kommunen investieren Stuttgart. Ein neues Impulspapier des Städtetags Baden-Württemberg macht deutlich: Klimaanpassung ist nicht nur Umweltpolitik, sondern inzwischen eine zentrale Aufgabe kommunaler Daseinsvorsorge. Der Klimawandel ist auch in Baden-Württemberg längst spürbar: Hitzewellen, Starkregen, Dürreperioden und andere Extremwetterereignisse stellen Städte und Gemeinden jedes Jahr vor wachsende Herausforderungen. „Unsere Städte stehen unter Druck. Ohne vorausschauende Maßnahmen wird das Leben in den Kommunen teurer, unattraktiver und – gefährlicher. Klimaanpassung ist kein Nice-to-have mehr – sie ist eine Notwendigkeit“, so Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg. Das Papier analysiert praxisnah die bestehenden Hemmnisse und zeigt Wege auf, wie eine klimaresiliente Stadtentwicklung konkret gelingen kann. Eine zentrale Forderung: Die Kommunen benötigen deutlich bessere rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen. Bestehende Förderprogramme seien häufig befristet, unzureichend ausgestattet und für viele Städte nicht nutzbar – insbesondere wegen der notwendigen Kofinanzierung. „Wenn der Bund den Kommunen mehr Verantwortung überträgt, muss er ihnen auch mehr Handlungsspielraum und Mittel geben“, betont Broß. „Wir brauchen eine dauerhafte, solidarische Finanzierung und ein Förderwesen, das zur kommunalen Realität passt.“ Der Städtetag schlägt in seinem Diskussionspapier unter anderem folgende Maßnahmen vor: • Verankerung der Klimaanpassung als Gemeinschaftsaufgabe im Grundgesetz • Aufbau lokaler Klimafonds, die öffentliche und private Mittel bündeln • Integration der Klimaanpassung in alle Verwaltungsbereiche und Planungen • Stärkung blau-grüner Infrastruktur wie Schwammstadt-Konzepte, Begrünungen oder Hitzeschutz im öffentlichen Raum • Einbindung der Menschen, zum Beispiel über Beteiligungsformate, Bildungsangebote oder Anreizsysteme Neben der praktischen Umsetzung der Konzepte ist auch die Koordination innerhalb der Verwaltung und zwischen den politischen Ebenen entscheidend. Im Papier spricht sich der Städtetag dafür aus, Klimaanpassung zur Chefsache zu machen – mit klaren Zuständigkeiten und gesicherter Finanzierung für entsprechende Personalstellen in den Kommunen. „Wir erleben bereits heute die ökonomischen Folgen des Klimawandels – seien es Dürre- und Hitzeschäden oder Überflutungen“, so Broß weiter. „Nicht zu handeln ist langfristig das Teuerste, was wir tun können.“ Der Städtetag appelliert deshalb an Land und Bund, kommunale Initiativen zu unterstützen, Verfahren zu vereinfachen und Pilotprojekte aktiv zu begleiten. Nur so kann es gelingen, Städte und Gemeinden krisenfest, lebenswert und zukunftssicher aufzustellen. Blau-grüne Infrastruktur (BGI) Blau-grüne Infrastruktur (BGI) ist ein Konzept, das die Integration von natürlichen und naturnahen Grün- und Wasserflächen in die städtische und regionale Planung umfasst. Dabei bezieht sich „blau“ auf die wasserbasierte Infrastruktur, wie Gewässer, Teiche, Seen und Kanäle, während „grün“ für die vegetationsbasierte Infrastruktur steht, wie Grünflächen, Parks, Bäume und begrünte Dächer. So sollen ökologische, klimatische und städtebauliche Funktionen wie Hitzeschutz, Wasserrückhalt und Biodiversität gestärkt und so die klimaangepasste Stadtentwicklung gefördert werden. Anlage: Impulspapier „Klimaanpassung vor Ort gestalten – Impulse für Stadt und Land“ |
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