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P 305/2017 Az.: 047.43 / Zentralität im ländlichen Raum (23.05.2017)

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047.43 - P 305/2017 · Co
 

23.05.2017

 

Im ländlichen Raum sind kleinere Städte das Zentrum der Region
 
Schopfheim/Stuttgart. Kleinere Städte, die für ihre Umgebung die Rolle eines Zentrums übernehmen, müssen in dieser Funktion gestärkt und fit für die Zukunft gehalten werden – auch um Abwanderung zu verhindern. Das betonten die Bürgermeister dieser Städte in Baden-Württemberg bei ihrer Tagung in Schopfheim.
 
Ob eine Stadt Publikumsmagnet für die Menschen der Umgebung ist, hängt nicht in erster Linie mit ihrer eigenen Größe zusammen, sondern vor allem mit ihrer Lage. Im ländlichen Raum übernehmen schon Städte unter 20.000 Einwohner diese Aufgabe. Im ländlichen Raum haben diese kleinen Städte vor allem bei Gesundheit, Einzelhandel, Bildung und Kultur eine sehr starke Zentralitätsfunktion.
 
„Kleine Städte im ländlichen Raum tragen eine große Last, um all diese Angebote bereitzustellen und attraktiv zu halten“, betonte Rainer Stolz, Bürgermeister von Stockach und Vorsitzender der Städtegruppe C des Städtetags Baden-Württemberg. „Wir werden uns deshalb weiterhin kraftvoll für die notwendige Unterstützung durch das Land und den Bund einsetzen“, so Stolz weiter, „dabei geht es nicht nur um finanzielle Hilfen.“ Es helfe nicht, nur den Finanzausgleich minimal anzuheben – wichtiger sei es, konkrete Investitionen zu fördern.
 
Auch die Möglichkeit eines verkaufsoffenen Sonntags kann für eine kleinere Kommune im ländlichen Raum eine sehr viel höhere Bedeutung haben als für Großstädte wie Stuttgart oder Freiburg. „Bei einem verkaufsoffenen Sonntag in einer kleinen Stadt geht es um die Präsentation der Einzelhändler, der Tag soll für die Stadt werben. Es geht weniger um den schnellen Umsatz an diesem einen Tag“, verdeutlichte Christof Nitz, Bürgermeister von Schopfheim.
 
Bei der Tagung stellte außerdem Henner Lüttich seine Studie "Perspektiven deutscher Städte" vor. Er hat dazu 1.554 deutsche Städte mit einer Einwohnerzahl von mehr als 10.000 Menschen analysiert und auf ihre Zukunftsfähigkeit hin untersucht. Dabei wurden diese Städte in insgesamt 7 Cluster bzw. Gruppen eingeteilt. Die meisten Städte Baden-Württembergs fallen in Gruppen, denen eine sehr gute Zukunftsfähigkeit bescheinigt wird. Schaut man sich darunter die Daten der C-Städte des Landes an, der Städte mit Einwohnerzahlen von 10.000 bis 15.000 Menschen, erkennt man: Sie können sich noch einmal leicht positiv von den ohnehin sehr guten Verhältnissen in Baden -Württemberg absetzen. Provokant könnte man sagen: „Die Zukunft liegt in den Kleinstädten und auf dem Land“, so Henner Lüttich.
 
Am Vorabend der Tagung war Peter Hauk MdL, Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, zu Gast und diskutierte mit den Teilnehmern über die Rolle des ländlichen Raums. „Der ländliche Raum ist der Motor Baden-Württembergs. Er verbindet Leben und Arbeit. Die Menschen finden in den vielen Kommunen im ländlichen Raum ihre Heimat, nicht nur weil hier der Arbeitgeber sitzt, sondern weil Heimat auf dem Land noch Zusammenhalt, Ehrenamt und Miteinander bedeutet. Die Städte und Gemeinden leisten hierfür eine wertvolle Arbeit und dafür danke ich ausdrücklich“, betonte Minister Hauk. Das Land setze alle seine Bestrebungen daran, den ländlichen Raum auch künftig aktiv und attraktiv zu erhalten. „Mit dem Kabinettsausschuss Ländlicher Raum haben wir deshalb ein Instrument geschaffen, mit dem wir die Herausforderungen für den ländlichen Raum über alle Ministerien hinweg anpacken können.“
 
 
Städtegruppe C
Die Mitgliedstädte bis 15.000 Einwohner  bilden die Städtegruppe C des Städtetags Baden-Württemberg. Mitgliedstädte zwischen 15.000 Einwohnern und 20.000 Einwohner können sich für die Zugehörigkeit zur Städtegruppe B oder C entscheiden.
Die Städtegruppe C tagt in der Regel zweimal im Jahr in einer Frühjahrs- und einer Herbstsitzung.
Vorsitzender des Städtegruppe C ist Bürgermeister Rainer Stolz aus Stockach.
 
 
 



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