Sprungziele
Inhalt

P 294/2017 Az.: 047.43 / Lebenswertes Quartier für alle entwickeln 1. Werkstattgespräch Inklusive Quartiere in Mannheim (23.03.2017)

PRESSEINFORMATION Geschäftsführendes  
Vorstandsmitglied

Bearbeiterin
Christiane Conzen
 
E
christiane.conzen@staedtetag-bw.de
T 0711 22921-
48
F 0711 22921-42
 
Az
047.43 - P 294/2017 · Co
 

23.03.2017

 

Lebenswertes Quartier für alle entwickeln

1. Werkstattgespräch Inklusive Quartiere in Mannheim
 
 
Stuttgart/Mannheim. Aus zwei bekannten Themen mach ein neues: Sowohl Inklusion als auch Quartier- und Stadtentwicklung sind für sich genommen bekanntes Terrain. Zusammen gedacht wird etwas Neues daraus: Inklusive Quartiere. Beim ersten Werkstattgespräch des Städtetags Baden-Württemberg tauschten sich kommunale Fach- und Führungskräfte interdisziplinär aus.
 
„Inklusion soll bei der Stadt- und Quartiersplanung von Beginn an mitgedacht werden. Wenn uns das gelingt, erweitern wir das Verständnis für beide Themen“, benennt Simone Fischer, Leiterin des Städtetags-Projekts Inklusive Quartiere, den Mehrwert des Ansatzes. Benjamin Lachat, Dezernent für Familie und Soziales, erklärt: „Bei Inklusion denken wir nicht nur an Menschen mit Behinderung, sondern an alle, die gemeinsam in der Kommune leben.“
 
Bei dem interdisziplinären Pilotprojekt des Städtetags Baden-Württemberg wird nach Formen und Wegen gesucht, Inklusion beim Bauen, Wohnen und Zusammenleben Wirklichkeit werden zu lassen. Es ermöglicht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kommunalverwaltungen einen interkommunalen und fachbereichsübergreifenden Erfahrungsaustausch. Gesucht sind Praxisbeispiele der Kommunen – sie werden bei regionalen Werkstattgesprächen vorgestellt. Dabei werden eigene Strategien und Konzepte anhand verschiedener kommunaler Praxisbeispiele thematisiert und bearbeitet, außerdem können die Teilnehmer Ideen für das eigene weitere Vorgehen sammeln.
 
Das erste Werkstattgespräch fand jetzt im Mannheimer Benjamin Franklin Village statt, das sich zu einem sozial durchmischten Quartier entwickeln soll, in dem alle Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt sind. Hermann Genz, Leiter des Fachbereichs Arbeit und Soziales der Stadt Mannheim, stellte die Gesamtvision Mannheims vor, einer Stadt, die Vielfalt in ihren Stadtteilen und Quartieren lebt. „Franklin wird bunt und damit ganz selbstverständlich von Anfang an geeignete Strukturen für ein soziales Miteinander Aller schaffen“, brachte es Achim Judt, Geschäftsführer der MWS Projektentwicklungsgesellschaft der Stadt Mannheim, auf den Punkt.
 
Zum Werkstattgespräch haben sich rund 80 kommunale Fach- und Führungskräfte aus den Fachbereichen Bauen, Bürgerbeteiligung, Familie, Jugend, Soziales, Stadtplanung, Umwelt, Wirtschaftsförderung ausgetauscht. Gerade den interdisziplinären Ansatz bewerteten die Teilnehmer als besonders wertvoll. Sie bearbeiteten neben inhaltlichen Themen wie gleichberechtigte öffentliche Räume, Wohnen und Wohnformen, Nutzungsvielfalt auch das Thema Kooperationen und Partnerschaften auf Augenhöhe. In diesem Zusammenhang wurde darüber diskutiert, wie Verwaltung zukunftsfähig gestaltet sein muss, damit Netzwerkstrukturen vor Ort genutzt werden und funktionieren.
 
2017 veranstaltet der Städtetag weitere Werkstattgespräche mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, bei denen die Teilnehmer konkrete Praxisbeispiele einbringen und sie gemeinsam bearbeiten können: 8. Mai in Schwäbisch Gmünd, 20. Juli in Waldkirch, 25. Oktober in Ulm und im Dezember in Ravensburg. „Am Ende geht es für die Kommune darum, Strukturen und Rahmenbedingungen für eine ‚lebenswerte, lebendige Stadt für alle‘ zu schaffen, in der die Menschen gerne leben und sich gut zurechtfinden“, fasst es Gerhard Mauch zusammen, Dezernent für Bau-, Ordnungsrecht, EU und allgemeine Rechtsfragen beim Städtetag.
 

Ideenwettbewerb des Sozialministeriums
Das Sozialministerium plant im Rahmen der Strategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten.“ einen Ideenwettbewerb.
Mit dieser Strategie werden Kommunen bei der Etablierung von Quartiersentwicklungsprozessen begleitet. Ein erster Strategie-Impuls soll der Ideenwettbewerb für Kommunen sein. Die öffentliche Ausschreibung ist für April geplant. Interessierte Kommunen können sich  mit ihren Ideen für Entwicklungsprozesse in lokalen Quartieren  bis zum 28. Juli 2017 bewerben  und attraktive Preisgelder für die Umsetzung erhalten. Ansprechpartnerin beim Städtetag ist Simone Fischer, E-Mail: simone.fischer@staedtetag-bw.de  
 
 
 
 
 
 
Das Projekt „Inklusive Quartiere“
Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben?
Das Pilotprojekt „Inklusive Quartiere“ (IQ) sucht interkommunal und interdisziplinär nach Formaten und Methoden „Inklusiver Quartiere“. Im Fokus steht die lebenswerte Stadt für alle Menschen.
Ziel ist es unter anderem, Impulse zu erarbeiten, um daraus Ideen für Stadtplanung, in Stadterneuerungsverfahren oder bei Stadtumbaugebieten mit Leerständen und Brachen zu entwickeln.
Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von Gabriele Steffen EBM a.D., Institut für Stadtplanung und Sozialforschung.
Weiterführende Informationen: www.inklusive-quartiere.de  
 
  
 



Dokumente: