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P 261/2016 Az.: 047.43 / Aktuelle Wahlumfrage des Städtetags: Wahlbeteiligung bei Bürgermeister-Wahlen ging zurück (20.09.2016)

PRESSEINFORMATION Geschäftsführendes  
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Az
047.43 - P 261/2016 · Co
 

20.09.2016

 

Aktuelle Wahlumfrage des Städtetags: Wahlbeteiligung bei Bürgermeister-Wahlen ging zurück
 
 
Stuttgart.  Bei der OB-Wahl in Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) am vergangenen Wochenende stieg die Wahlbeteiligung im Vergleich zur letzten OB-Wahl vor acht Jahren um 5 Prozent – gegen einen allgemeinen Trend.
 
Bei zwei weiteren OB-Wahlen wurden die Ergebnisse einer Umfrage des Städtetags Baden-Württemberg allerdings bestätigt: In Fellbach (Rems-Murr-Kreis) und Neckarsulm (Landkreis Heilbronn) ging die Wahlbeteiligung jeweils zurück, in Fellbach sogar trotz der Tatsache, dass der Amtsinhaber nicht mehr angetreten war und fünf Kandidaten zur Wahl standen.
In den vergangenen acht Jahren ist die Wahlbeteiligung an Bürgermeisterwahlen in Baden-Württemberg weiter gesunken. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen Wahlumfrage des Städtetags Baden-Württemberg für den Zeitraum 2008 bis 2016.
Der Rückgang betrifft Kommunen jeder Größenordnung.
An der Umfrage, die der Kommunalverband alle acht Jahre macht, haben sich zwei Drittel der Mitgliedstädte des Städtetags Baden-Württemberg beteiligt (123 von 185).
 
Wahlbeteiligung bei Bürgermeisterwahlen im Durchschnitt in Prozent
Städtegruppe    A    B    C
1987 – 1995      52,9    51,7    58,9
1999 – 2007      45,1    45,9    53,8
2008 – 2016      37,8    42,1    51,7
 
Im Durchschnitt ist die Wahlbeteiligung in allen drei Städtegruppen gegenüber dem Erhebungszeitraum der vorherigen Umfrage erneut gesunken.
„Die Zusammenlegung von Bürgermeisterwahlen mit Parlamentswahlen hat zugenommen“, gibt Norbert Brugger zu bedenken, zuständiger Dezernent beim Städtetag Baden-Württemberg: „Solche Zusammenlegungen erhöhen die Wahlbeteiligung an der jeweiligen Bürgermeisterwahl. Ohne diesen Effekt wären die durchschnittlichen Quoten der Städtegruppen B und C für den Erhebungszeitraum 2008 bis 2016 noch etwas geringer.“
Das Interesse der Wahlberechtigten an einer Wahl und damit die konkrete Beteiligung hängen von mehreren Faktoren ab. Je spannender eine Wahl ist, desto höher ist tendenziell die Beteiligung. Diese These haben bereits die vorherigen Wahlumfragen des Städtetags statistisch belegt.
Ein Gradmesser für Spannung ist die Zahl der Wahlbewerber. Tritt nur ein Bewerber an, wird keine Personalauswahl angeboten. Gehen die Bürger bei einer solchen Wahl zur Urne, spielen demokratisches Pflichtgefühl und/oder die Anerkennung für die Leistungen des Amtsinhabers in der abgelaufenen Wahlperiode eine große Rolle, wenn es sich beim einzigen Bewerber um das bisherige Stadtoberhaupt handelt. „Wir nennen die Wählerschaft, die zu einer solchen Wahl geht, „eisernen Wählerbestand“, so Norbert Brugger.
 

Die durchschnittliche Wahlbeteiligung an Einbewerber-Wahlen:
1987 – 1995    39,1 Prozent
1999 – 2007     28,8 Prozent
2008 – 2016    28,3 Prozent
 
16 solche Einbewerber-Wahlen in den 123 bei der Umfrage mitwirkenden Kommunen sind im Zeitraum 2008 – 2016 berücksichtigt.
Außen vor gelassen wurden bei der Berechnung Einbewerber-Wahlen, die gemeinsam mit Parlamentswahlen stattgefunden haben und deshalb eine höhere Wahlbeteiligung aufwiesen.
 
 
Zusatzinfo
Städtegruppen
Die neun Stadtkreise in Baden-Württemberg bilden die Städtegruppe A. Die Städtegruppe B besteht aus Großen Kreisstädten und Städten an der Schwelle zur Großen Kreisstadt (20.000 Einwohner). In der Städtegruppe C sind die anderen Städte unter 20.000 Einwohner.  
 



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