Städtetag und Kultusministerium: Sprachförderung für
Flüchtlinge und Zuwanderer auch an Gymnasien und Realschulen wicht
ig Stuttgart.
Der Städtetag nimmt den heutigen EU-Schulprojekttag zum
Anlass, auf die elementare Bedeutung eines breiten Angebots schulischer
Sprachförderung für Flüchtlinge und Zuwanderer hinzuweisen.
Die Grenzen der EU sind Schicksalsgrenzen für Menschen in Not. Es
ist ein Akt der Mitmenschlichkeit, ihnen eine Zuflucht zu bieten. Und es ist
eine große Chance. Das müssen wir noch viel stärker ins
Bewusstsein rücken. Flüchtlinge und Zuwanderer bringen viele
Fähigkeiten und Talente mit, die unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft
dringend brauchen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass alle jungen
Menschen, die bei uns bleiben, ihre vielfältigen Gaben entfalten
können. Gute Sprachförderung für Flüchtlinge und Migranten
ist ein Auftrag in allen Schularten, auch in Gymnasien und Realschulen,
betont das Geschäftsführende Vorstandsmitglied des Verbands OB a. D.
Gudrun Heute-Bluhm.
Junge Menschen und Kinder, die aus ihrer Heimat fliehen, brauchen unsere
besondere Unterstützung. Wir wollen, dass sie ihre persönliche
Bildungsbiographie erfolgreich weiterschreiben und ihre eigene Zukunft
gestalten können. Nur so können junge Flüchtlinge das Vergangene
verarbeiten. Das Erlernen der deutschen Sprache in den Vorbereitungsklassen
ist hierfür eine zentrale Voraussetzung. Allen Schul-gemeinschaften und
besonders allen Lehrerinnen und Lehrern von Vorbereitungsklassen danke ich
für ihr besonderes Engagement, welches den jungen Flüchtlingen das
Ankommen ermöglicht, erklärt Kultusminister Andreas Stoch MdL.
Der bedarfsgerechten Sprachförderung an Schulen ist deshalb eine
gemeinsame Veranstaltung von Städtetag, Stromberg-Gymnasium und
Stadtverwaltung in Vaihingen an der Enz gewidmet, bei der das Ministerium
mitwirkt. Schulleiterin Katja Kranich betont die Bedeutung der Einrichtung von
Vorbereitungsklassen zur Sprachförderung auch an Gymnasien. Wenn im
Rahmen von Bildungsgerechtigkeit die Durchlässigkeit zwischen den
Schularten erklärtes bildungspolitisches Ziel ist, dann muss auch
über die Durchlässigkeit in Bezug auf Vorbereitungsklassen an den
verschiedenen Schularten nachgedacht werden. Nur dann kann man diesen Kindern,
die derzeit mit höchst unterschiedlichen Voraussetzungen zu uns kommen,
gerecht werden. Insbesondere das Gymnasium könnte damit einen wesentlichen
und wirksamen Beitrag für eine erfolgreiche Integration dieser jungen
Menschen in unsere Gesellschaft leisten.
Das Kultusministerium hat für das Schuljahr 2015/16 zusätzliche
Lehrerressourcen für Vorbereitungsklassen zur Verfügung gestellt.
Voraussetzung für die Einrichtung solcher Klassen an Gymnasien ist eine
ausreichende Zahl an Schülerinnen und Schülern mit entsprechendem
Bildungsniveau.
Vaihingens OB Gerd Maisch wünscht, dass das besondere Engagement des
Stromberg-Gymnasiums durch eine Vorbereitungsklasse an dieser Schule
Früchte trägt. Wir als Schulstadt spüren es täglich
hautnah, dass Sprachkenntnisse und ausreichende Bildungsabschlüsse die
Schlüsselfaktoren für das Gelingen des Integrationsprozesses
sind.
Für Kinder und Jugendliche die jeweils richtige Schule zu finden ist wegen
ihrer noch fehlenden Sprachkenntnisse eine besondere Herausforderung.
Erkenntnisse aus einem Pforzheimer Projekt zur Identifikation und
Förderung begabter Kinder mit Migrationshintergrund werden im Rahmen des
Vaihinger EU-Schulprojekttags vorgestellt. Schüler des
Stromberg-Gymnasiums berichten über die Ergebnisse in der Arbeitsgruppe
Mit Migranten Schule machen.
Das komplette Programm des EU-Schulprojekttags am Stromberg-Gymnasium liegt
bei.