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Impfen und Testen ermöglichen sinkende Corona-Infektionen

Die aktuell gute Entwicklung der Inzidenzzahlen macht in ganz Baden-Württemberg den Besuch von Schulen und Kitas, aber auch die Teilnahme an Sport-, Schwimm- und Kulturangeboten wieder möglich – ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität für viele Familien. Diesen Erfolg haben wir dem Fortschritt in der Impfkampagne zu verdanken und auch der umfassenden Teststrategie des Landes. Beides sollte daher bis nach den Sommerferien fortgeführt und finanziert werden. Erst dann können wir abschätzen, ob wir die zunehmend festzustellende, hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus besser in den Griff bekommen als das derzeit in Großbritannien zu beobachten ist.

In Verhandlungen mit dem Land haben wir erreicht, dass die Impfzentren bis Mitte August finanziert sind und wahrscheinlich auch bis Ende September finanziert werden. Dort ist der Durchsatz am höchsten und interessant wäre auch eine Kooperation mit Betriebsärzten und, wenn gewünscht, auch mit Hausärzten. Ziel ist es in jedem Fall, die erwachsene Bevölkerung soweit durchzuimpfen, dass die medizinische Versorgung nicht mehr gefährdet und der Gesellschaft wieder ein normales Leben ermöglicht werden kann. Solange für Kinder und Jugendliche kein Impfstoff umfassend empfohlen wird, ist es erforderlich, die Entwicklung in dieser großen Gruppe gesondert zu bewerten und vorsorglich die jetzt eingeübten Teststrategien funktionsfähig zu halten.

Die im Wesentlichen von den Kommunen getragene und von Bund und Land finanzierte Teststrategie hat entscheidend dazu beigetragen, dass keine größeren Infektionsereignisse entstehen: die sogenannten Superspreader sind ausgeblieben. Entscheidend waren die sehr frühzeitig beschlossenen regelmäßigen Testungen in Kitas und Schulen. Nur die regelmäßige Testung – übrigens auch bei gefährdeten Arbeitsplätzen insbesondere in Produktionsbetrieben – bietet die große Chance, Infektionen so frühzeitig zu erkennen, dass diese Gruppe vor der weiteren Ansteckung geschützt wird.

Demgegenüber dienen die vom Bund finanzierten Bürgertestungen vor allem dazu, eine gefahrlose Öffnung der Gastronomie im Inneren zu ermöglichen sowie auch die inzwischen weitreichenden Öffnungen im Kulturbereich. Wir gehen davon aus, dass auch bis über den Sommer hin die Veranstaltungen im Innenraum von einem negativen Test abhängig gemacht werden, verbunden mit der Kontaktnachverfolgung durch die Luca-App. Hier gebührt allen Helferinnen und Helfern, die hier ehrenamtlich Hilfe leisten, großer Dank. Namentlich das DRK, aber auch die anderen Hilfsorganisationen der „Blaulichtfamilie“ stellen eine unangefochtene Qualität sicher. Wir gehen davon aus, dass der Bund bis nach der Bundestagswahl die Finanzierung der Bürgertests und damit diese wichtigen Teststrukturen gewährleistet.

Die Testungen in Schulen und Kitas wurden wesentlich durch die Kommunen organisiert und vom Land finanziert.

Mehr als 30 Millionen Testkits wurden vom Land an die Kommunen geliefert. Die Teststrategie des Landes beinhaltet neben den regelmäßigen Landeslieferungen auch die Möglichkeit für die Kommunen Tests im Rahmen eines wöchentlichen Höchstkontingentes selbst zu beschaffen. Damit ist es den Kommunen auch möglich, auf individuelle Bedürfnisse vor Ort einzugehen. Neben Selbsttestkits in Form von nasalen Tests oder Spucktests sind auch PCR-Lolli-Tests möglich.

Bereits im ersten Quartal 2021 haben die Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg allein für diese Testungen rund 15,3 Millionen Euro des Landes investiert. Vom 22. Februar bis zum 31. März wurden mehr als 2 Millionen Tests in kommunaler Regie durchgeführt. 826 Kommunen in Baden-Württemberg haben Testangebote für Schülerinnen und Schüler, Personal an Schulen und in Kindertageseinrichtungen, Grenzpendler und andere gefährdete Menschen in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft und so die Teststrategie des Landes realisiert. Der Städtetag hat eine eigene Task Force eingerichtet, um die reibungslose Durchführung für seine Mitgliedskommunen zu gewährleisten und die Abrechnung mit dem Land zu erleichtern.

Gemeinsames Ziel ist, auch nach den Ferien eine flächendeckende Testung von Personal an Schulen, Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege sowie von Schülerinnen und Schülern zu gewährleisten. Das Sozialministerium will die Finanzierung bis mindestens Ende September sichern, denn die Reiserückkehrer haben im vergangenen Jahr trotz Testangeboten bei der Einreise die zweite Welle losgetreten.

Um den Testaufwand für Kinder und Familien so gering wie möglich zu halten, gelten die Schultests 60 Stunden und ermöglichen den Kids die Teilnahme an Sport und Veranstaltungen auch bei höheren Inzidenzen. Mit dem Land arbeiten wir an schnellen Lösungen, um die digitale Ausstellung von Bescheinigungen zu negativen Ergebnissen zu ermöglichen.

Solange nicht gesichert ist, dass die ursprünglich in Indien aufgetretene Delta-Variante des Virus das Leben nicht mehr lahmlegen kann, stellen Impfen und regelmäßiges Testen die beste Sicherung gegen die Ausbreitung dar – neben Maske und Abstand natürlich.