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Datum: 29.11.2024

P 526/2024 Az.: 230.00 / Städtetag erwartet vom Land verlässliche finanzielle Unterstützung bei Digitalisierung der Schulen (29.11.2024)


 
PRESSEINFORMATION Geschäftsführendes  
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Christiane Conzen
 
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29.11.2024

 

Städtetag erwartet verlässliche Unter-stützung bei Digitalisierung der Schulen

 
 
Stuttgart/Crailsheim. Der Ausbau der Digitalisierung an Schulen, Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums und dessen Auswirkungen auf die anderen Schularten sowie der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/27 standen im Mittelpunkt der Beratungen des Städtetagsausschusses für Schule, Kultur und Sport.
 
Bei ihrer Tagung in Crailsheim begrüßten die Ausschussmitglieder dazu Staatssekretärin Sandra Boser vom Kultusministerium des Landes als Gast.
 

Kommunen erwarten DigitalPakt Schule 2.0
Die Kommunen erwarten, dass sich Bund und Länder bald auf einen DigitalPakt Schule 2.0 verständigen, der die Finanzierung von digitalen Geräten an den Schulen für die nächsten fünf Jahre regelt. Vom Land erwartet der Städtetag eine verlässliche finanzielle Unterstützung bei der Administration. Der weitere Ausbau bis zur 1:1-Ausstattung von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern wird in den nächsten Jahren einen weiteren großen Kraftakt erfordern.
 
„Digitaler Unterricht steht und fällt mit verlässlicher Geräteadministration und die hat ihren Preis. Bayern und Hessen haben sich mit ihren Kommunen darüber längst verständigt. Wir erwarten dasselbe jetzt endlich auch von unserem Land“, so Iris Mann, Bürgermeisterin bei der Stadt Ulm, und Vorsitzende des Schulausschusses des Städtetags.
 
Derzeit haben etwa 70 Prozent der ca. 130.000 Lehrkräfte ein eigenes dienstliches digitales Gerät. Für die rund 1,6 Millionen Schülerinnen und Schüler stehen ca. 400.000 Geräte zur Verfügung.
Die Digitalisierung der Schulen hatte durch den DigitalPakt Schule 2019-2024 von Bund und Ländern sowie die coronabedingten digitalen Ausbauprogramme für Schulen einen großen Schub erhalten.
 
Wiedereinführung von G9
„Die Wiedereinführung von G9 und die vom Kultusministerium vorgesehene Rückstufung der Werkrealschulen zu Hauptschulen und Bildung von Verbünden unter den Schularten beseitigt die Schieflage im Schulsystem nicht, sondern verfestigt sie. Es wird dadurch noch verästelter und komplizierter. Land und Kommunen müssen ihre ganze Energie jedoch in eine zukunftssichere Weiterentwicklung investieren. Nur das sichert auch unsere Schulstandorte, die wir fast allesamt weiter brauchen werden“, stellt Iris Mann fest.
Die Hauptschule war bis zur Jahrtausendwende die Schulart mit den meisten Schülern. Heute wechselt nur noch jedes 20. Grundschulkind dorthin oder an eine Werkrealschule, fast die Hälfte geht auf ein Gymnasium. Mit der Einführung der Gemeinschaftsschule 2012 ist es nicht gelungen, diese große und kostenintensive Schieflage im Schulsystem des Landes zu beseitigen.
 
Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung
Die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ist eine Herkulesaufgabe. Um sie zu bewältigen, leisten Bund und Land durch ihre 70-Prozent-Förderung für kommunale Investitionen einen wichtigen Beitrag. Im Endausbau werden mehr als 450.000 Kinder in dieser Form betreut. Die Kommunen tragen mit 30 Prozent dazu bei. Außerdem führen sie die Investitionsmaßnahmen unter sehr schwierigen Bedingungen aus und sorgen mit ihren Betreuungsangeboten dafür, dass der Rechtsanspruch Wirklichkeit wird.
„Jetzt gilt es, auch den laufenden Betrieb der vielen erforderlichen Ganztagsangebote sicherzustellen. Wir bitten das Kultusministerium, sich mit den Kommunen darüber schnell zu verständigen. Das ist auch notwendig, um die vielen Partner der Kommunen bei der Verwirklichung des Rechtsanspruchs aus Sport, Kultur und vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen mit ihren Ganztagsbetreuungsangeboten einzubinden“, betont Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags.
 
 
Ganztagsbetreuungskongress
Der Städtetag wird am 14. Februar 2025 auf Europas größter Bildungsmesse in Stuttgart einen Ganztagsbetreuungskongress mit Ausstellung zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung veranstalten, bei dem alle Landtagsfraktionen, die Kultusministerin und 29 Partner der Kommunen bei der Rechtsanspruchsverwirklichung mitwirken.
 
Crailsheim
Zu Gast war der Ausschuss in Crailsheim. Oberbürgermeister und Ausschussmitglied Dr. Christoph Grimmer stellte neben der Stadt auch zentrale Vorhaben der Stadtentwicklung vor, darunter die Schulentwicklung. „Crailsheim ist ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort und die Einwohnerzahl wächst beständig. Das erfordert es auch, den Schulstandort in den nächsten Jahren an diese positive Entwicklung anzupassen“, so Grimmer. Die Verwaltung sei mitten in den Planungen für den Ersatzneubau einer dreizügigen Realschule, die 2029 fertiggestellt sein soll und eine bisher zweizügige Realschule ersetzen wird. Zudem wurden in der Schulentwicklungsplanung der Neubau einer Grundschule und Gemeinschaftsschule als Ersatz für die Leonhard-Sachs-Schule vom Gemeinderat ebenso beschlossen wie ein Erweiterungsbau der Eichendorffschule. Mehr als 120 Millionen Euro wird die Stadt in den kommenden zehn Jahren in die Baumaßnahmen und damit in eine für die Zukunft gerüstete Schullandschaft investieren.
„Diese Investitionen sind für uns als Mittelzentrum nur realisierbar, wenn wir durch Bund und Land entsprechend unterstützt werden – nicht nur durch Förderprogramme im Schulbau, sondern auch bei der Vielzahl an weiteren Aufgaben wie der Umsetzung der Ganztagsbetreuung und der weiteren Digitalisierung der Schulen“, betont Grimmer, der nach sechsjähriger Zugehörigkeit im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport nun regulär aus dem Gremium ausscheidet.
 
 
 
 
Anlage
Kongressprogramm Ganztagsbetreuungskongress
am 14. Februar 2025

 

 

 


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