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Datum: 05.07.2021

P 398/2021 Az.: 047.43 / Diskussion um Luftfilter: Städtetag plädiert für Masken, Testen und Lüften (05.07.2021)


 

PRESSEINFORMATION Geschäftsführendes  
Vorstandsmitglied

Bearbeiterin
Christiane Conzen
 
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T 0711 22921-48
F 0711 22921-42
 
Az 047.43 - P 398/2021 · Co
 

05.07.2021

 

Diskussion um Luftfilter: Städtetag

plädiert für Masken, Testen und Lüften
 
Stuttgart.  Zur laufenden Diskussion um Sinn oder Unsinn von mobilen Luftfiltern bezieht der Städtetag wie folgt Stellung:
 
„Aktuell gaukeln uns die stark gefallenen Inzidenzen Normalität vor“, so Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg, „angesichts der Delta-Variante sorgen wir uns aber sehr, dass die Infektionszahlen schnell wieder steigen werden.“
 
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um Luftfilter für die Schulen vertritt der Städtetag eine klare Haltung: „Es wird nur mit drei Schutzmaßnahmen gemeinsam gehen: Masken, Testen und Lüften.“ Es bedürfe spätestens nach den Sommerferien einer systematischen, regelmäßigen Testung als festem Bestandteil des Schulalltags. Dabei seien die Ergebnisse digital zu erfassen, um sie als Zugangsvoraussetzung auch für Freizeit und Sport verwenden zu können. Der Städtetag schließt sich hier der Forderung der Virologin Melanie Brinkmann an, die für die Schulen die deutlich aussagekräftigeren PCR-Tests fordert, etwa die unkomplizierten Lolli-Pool-Tests.
 
Außerdem müsse im Klassenzimmer Maskenpflicht gelten: „Das ist anerkannt die wirksamste Maßnahme gerade gegen die hochansteckenden Varianten.“
 
Die Kontroverse, die sich inzwischen über das Lüften entwickelt habe, gehe teilweise von der irrigen Annahme aus, mobile Lüftungsanlagen könnten die Pandemie bekämpfen. Das sei so nachweislich nicht richtig.
Eine von der Stadt Stuttgart in Auftrag gegebene Untersuchung über mobiles Lüften bestätige, dass klassisches Lüften am wirksamsten für den Luftaustausch sei.
Mobiles Lüften ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll, wo aus baulichen Gründen kein wirksames Stoßlüften möglich ist. „Ansonsten überwiegen die Nachteile wie Lärmbelastung, fehlende Frischluftzufuhr und hoher Energieverbrauch.“
 
Bei einer stationären Anlage sehe das anders aus: Mit dauerhaft eingebauten Anlagen könne die Luft verbessert werden, außerdem wirken sie sich positiv auf die Energiebilanz der Schule aus und können auch während des Unterrichts arbeiten.
Mittelfristig kann sich der Städtetag daher vorstellen, dass die Förderfähigkeit solcher Anlagen seitens des Landes auch in der Schulbauförderung hinterlegt wird.
 
„Mobile Anlagen sind weder wirksam noch wirtschaftlich. Momentan können wir uns das nur für Räume vorstellen, die anders nicht mit Frischluft zu versorgen sind – vorausgesetzt, Land und Bund finanzieren das ausreichend und unbürokratisch.“
 
In Baden-Württemberg kommen mindestens 67.000 Klassenräume für die Installation mit raumlufttechnischen (RLT)-Anlagen in Betracht, wenn man sich nicht auf die rund 5 Prozent der nicht ausreichend belüftbaren Räume beschränkt. Legt man bislang übliche Kosten zugrunde, würde deren Ausstattung mit RLT-Anlagen Gesamtkosten zwischen 670 Millionen und ca. einer Milliarde Euro verursachen. Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Schulräume bereits mit solchen Anlagen ausgestattet sind.
 
 

 

 

 


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